Das schlechte Wetter war alles andere als kundgebungsfreundlich.
Trotzdem waren etwa 200 Personen dem Aufruf der Fritz-Karsen-Schule und von Hufeisern gegen Rechts gefolgt, um am Donnerstag, dem 23. März, um 18 Uhr vor der Hufeisentreppe gegen die rassistischen Schmierereien auf den Schulhöfen der Fritz-Karsen-Schule und dem Albert-Einstein-Gymnasium zu protestieren.
Die 45-minütige Kundgebung war geprägt von der Entschlossenheit, gegenüber den seit mehr als einer Dekade anhaltenden Nazi-Aktivitäten in der Hufeisensiedlung und ihrem Umfeld nicht zu resignieren, sondern den Widerstand solidarisch mit den Betroffenen fortzuführen und gegen die rechten Angriffe vorzugehen.
Neben einem Vertreter der Initiative Hufeisern gegen Rechts ergriffen von Seiten der Fritz-Karsen-Schule ein Mitglied der Schülervertretung sowie der Schulleiter das Wort.
Alle drei Redner wiesen auf den demokratischen Auftrag der Schulen hin, der hinsichtlich der Verbreitung von Rassismus und völkischem Gedankengut keine Unparteilichkeit zulasse und eine eindeutige Positionierung der Kollegien und der Schülerschaft in der Auseinandersetzung mit nationalistischen und rassistischen Kräften erfordere.
Hakenkreuze und Parolen zur Diskriminierung von Menschen anderer Herkunft, Religion oder Kultur seien unvereinbar mit den Grundsätzen von Freiheit und Gleichheit, die die Basis einer demokratischen und sozialen Gesellschaft darstelle.
Wohin die menschenfeindliche Propaganda von Rechtsaußen führen könne, sei an der Ermordung des Neuköllner Burak Bektas sowie an dem nach mehreren Anschlägen niedergebrannten Britzer Falken-Heim zu sehen.
Die immer wiederkehrende Beschädigung des Burak-Bektas-Gedenkortes durch rassistische Zeichen und Parolen sowie die fortlaufenden Drohungen gegenüber Mitgliedern der Falken machen immer wieder deutlich, dass rechte Aktivitäten nicht widerspruchslos hingenommen werden dürfen.
Hier sei aber nicht nur die Zivilgesellschaft gefordert. Wenn die meisten staatlichen Ermittlungen bisher im Sande verlaufen seien, so sei doch mindestens von den staatlichen Sicherheitsorganen zu verlangen, dass sie den Schutz demokratischen Engagements gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund solidarisierten sich die Kundgebungsteilnehmer und -teilnehmerinnen nicht nur mit der Schülerschaft und den Kollegien der betroffenen Schulen, sondern auch mit der Familie und den Freundinnen und Freunden der Familie Bektas.
In Bezug auf die Falken forderten sie das LKA auf, die willkürliche Einstellung des Objektschutzes für das Falken-Heim unverzüglich zu beenden und die Absicherung der Jugendarbeit in dem Haus fortzuführen.